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Machtübernahme dank Hollywoodgate 

Soldat der Taliban mit Gewehr

Nach dem Rückzug der Amerikaner können die Taliban deren Waffen übernehmen. Denn aufgrund dieses Rückzugs liefert nun eine Basis namens Hollywood Gate Grundlagen für ihre Machtübernahme. Folglich bis an die Zähne bewaffnet betreten die Taliban das Terrain.

Aufrüttelnd zeigt der Film, wie rasant es die Taliban geschafft hatten, die Macht zu übernehmen. Daraufhin haben die Taliban während ihrer Besatzung weiterhin bestehen können und scheinen von verhältnismässig vielen Afghanen akzeptiert zu werden. Dies offensichtlich auch anhand der Tatsache, dass sich durch die Geschehnisse bedingt, eine Art Stabilität ergab.

Dies eine Interpretation von mir:
Vermutlich vermittelt diese eigentümliche Stabilität einem nicht zu unterschätzenden Teil der Bevölkerung in dessen Not ein Gefühl von Sicherheit und Halt.

Ibrahim Nash’at`s Finesse:
Durch eingebettetes Filmemachen zeigt Ibrahim Nash’at die Schaltzentrale der Taliban und ihre Entwicklung zum mächtigen Militärregime.

Nach einem Berichterstatter des ZFF:
“Eine solche Antipropaganda hat man in dieser Form noch nicht sehen können.”

Auch dieser Film am ZFF legt eine Sicht auf die jüngsten Ereignisse in Afghanistan offen.
Wie die Zukunft der Touristik in Afghanistan aussehen wird, ist uns ziemlich unklar. Doch jeder Beitrag zu Afghanistan kann ein Schritt auf dem Weg zum Frieden hin bedeuten. 

Schweizer Sammlung zu Afghanistan zieht zur Universität Basel

Basel, Ort einer Sammlung zu Afghanistan

In Basel haben Paul und Veronika Bucherer-Dietschi ihre private Sammlung gegründet. Seit 1971 brachten sie viele Eindrücke und Materialien aus Reisen nach Afghanistan, dem einst offenen Land mit. Schon immer beeinflusste die Seidenstrasse dessen Geschichte. 

Zu Beginn auf Natur, Kultur und Geschichte spezialisiert, dokumentierten Paul und Veronika Bucherer-Dietschi später ab 1979 Informationen zum Einmarsch der Sowjetunion und den Widerstand der Bevölkerung.

Seit 1975 war die Sammlung der Öffentlichkeit zugänglich gemacht, acht Jahre später gestaltete sie sich zu einer Stiftung um und steht seitdem unter Bundesaufsicht. Ihr Bestand ist äußerst umfassend.

Als langfristige Lösung wird nun die Sammlung zu Afghanistan in die Universität Basel integriert. Spannend wäre es zu wissen, wie die Sammlung in den letzten Jahren gewachsen ist und die Zukunft mit den Taliban gesehen wird. Denn die Sammlung sollte auch in Afghanistan ausgestellt werden.

So exponiert schon heute die Wanderausstellung mit Titel “Türme des Wissens”, die bis zum heutigen Tag in Afghanistan zirkuliert und gemäß der Universität Basel dem kriegsversehrten Land ein Stück nationale Identität verleiht.

Beitrag vom Schweizer Fernsehen

Gespannt erwarten wir, wie die Sammlung zu Afghanistan der Öffentlichkeit am neu erschlossenen Ort zugänglich gemacht wird. Ideal ist sie ja, um eine Beschäftigung mit Afghanistan anzuregen.

Dazu folgendes Statement von Paul Bucherer

Vielen Dank für Ihr Interesse an Afghanistan und an unserer Schenkung an die Universität Basel. In einem Punkt muss ich Sie enttäuschen: es wird vermutlich nie eine Ausstellung – und erst recht nicht in Afghanistan – geben, denn das Material der Bibliotheca Afghanica sind keine antiken Skulpturen oder andere materiell attraktiven Schätze, sondern rund 300 Laufmeter Bücher und Dokumente, Landkarten und zahllose Bilder.

Eine Auswahl von historischen Fotos können Sie allerdings auf unserer Website www.phototheca-afghanica.ch ansehen. Dort sind auch die «Türme des Wissens» frei zugänglich.

Bis Afghanistan wieder für einen nennenswerten Tourismus zugänglich und attraktiv wird, werden voraussichtlich noch Jahrzehnte vergehen. Auch entspricht dies gar nicht dem Wunsch der gegenwärtig Herrschenden.

Kleine Geschichte Afghanistans

Conrad Schetter nennt sein Buch bescheiden «Kleine Geschichte Afghanistans». Das Buch, herausgegeben vom Beck Verlag ist klein und handlich. Der Inhalt ist packend geschrieben. Jeder, der mehr zu Afghanistan wissen will, ist mit dem Buch gut bedient.

Im Vorwort widmet sich der Autor den Mythos von Afghanistan und den Beziehungen mit Deutschland. Das erste Kapitel gibt einen Einblick in Natur, Kultur, den Sprachen und den Ethnien. Kapitel 2 – 14 erläutert chronologisch die Geschichte von Afghanistan oder vielmehr dem Raum, welcher heute Afghanistan umfasst.

Das Standardwerk für alle, die wissen wollen, warum Afghanistan auch heute nicht zur Ruhe kommt.

Denn eigentlich ist Afghanistan das Gebiet gewesen, welches weder von Persern oder Russen noch von den Engländern beherrscht werden konnte. Das wichtigste Volk sind die Paschtunen und heute dominieren die Paschtunen die Taliban. Somit können immer Konflikte ausbrechen.

Das Land ist sehr von Entwicklungsgeldern abhängig, die Frauen haben wenig Rechte, Emigration schwächt das Land, weil die guten Leute gehen und stärkt das Land durch deren Transfers in die Heimat. Dennoch sollten wir an die Zukunft von Afghanistan glauben.

Kleine Geschichte Afghanistans von Conrad Schetter, erschienen im Verlag Beck, München
ISBN 978 3 406 78487 3, Taschenbuch, 174 Seiten

My sunny Maad

Als sich die junge Tschechin Helena in den Afghanen Nazir verliebt, lässt sie ihre Heimat hinter sich, um ihn zu heiraten. Von nun an lebt sie in Afghanistan nach dem Sturz des Taliban-Regimes und nennt sich Herra, die blonden Haare werden von einem Kopftuch bedeckt. 

Gemeinsam mit Nazirs Familie lebt sie in einem Haus in Kabul. Hier wohnen nun der weise und sympathische Grossvater, die Schwiegermutter, die Schwägerin und deren gewalttätiger Mann mit ihren vier Kindern. Bald wird Herra klar, dass ihre Rolle als Frau in der afghanischen Gesellschaft sehr viel eingeschränkter ist, als sie sich das vorgestellt hatte. 

Die Tatsache, dass sie nicht schwanger wird, belastet ihre Ehe ebenfalls. Doch dann adoptieren Herra und Nazir den auf der Strasse lebenden Waisenjungen Maad, der das Familienleben auf den Kopf stellt. Gemeinsam lernen Herra und Maad, sich Gehör zu verschaffen und sich für sich und andere einzusetzen. 

Michaela Pavlátová erzählt eine bewegende, lehrreiche und zugängliche Geschichte, ohne übertriebenes Drama. Die Ereignisse werden aus der Perspektive von Maad und Herra erzählt. 

Ich hätte gerne den Kurzfilm am Fantoche gesehen. Er hinterfragt die Situation in Afghanistan. Jetzt herrscht die Taliban wieder. Wie entwickelt sich die Gesellschaft dort. Michaela Pavlátovás hatte bereits eine Oscar-Nominierung, einen Goldenen Bären in Berlin und einen Cristal in Annecy ein. Von daher freuen wir uns auf weitere kritische Filme von Michaela Pavlátová.

Selbst suche ich nach Ideen für den Tourismus. Jeder kulturelle Beitrag ist eine Orientierung. 

Und morgen bist du tot

Der Film von Michael Steiner wird am Zürcher Film Festival als Galapremiere aufgeführt. Das ist meine Motivation für diese Webseite. Zwei Schweizer wurden in Pakistan von den Taliban entführt. Ich suche das Gespräch mit der pakistanischen Botschaft in Bern. Hier geht’s zum Beitrag

Da ist mir die Idee gekommen, Afghanistan einzubeziehen. Vor wenigen Tagen sind die Taliban an die Macht zurückgekehrt. Macht bedeutet Verantwortung. Jedes Volk will in Frieden leben. Keine Religion steht für Gewalt. Jeder Religionsstifter hatte die Vision vom friedlichen Zusammenleben. 

Jetzt bin ich gespannt, wie sich die Sache entwickelt. Die Galapremiere, wozu sich der Schweizer Bundespräsident angekündigt hat, kann viel zur Humanität und Frieden beitragen.