In Basel haben Paul und Veronika Bucherer-Dietschi ihre private Sammlung gegründet. Seit 1971 brachten sie viele Eindrücke und Materialien aus Reisen nach Afghanistan, dem einst offenen Land mit. Schon immer beeinflusste die Seidenstrasse dessen Geschichte.
Zu Beginn auf Natur, Kultur und Geschichte spezialisiert, dokumentierten Paul und Veronika Bucherer-Dietschi später ab 1979 Informationen zum Einmarsch der Sowjetunion und den Widerstand der Bevölkerung.
Seit 1975 war die Sammlung der Öffentlichkeit zugänglich gemacht, acht Jahre später gestaltete sie sich zu einer Stiftung um und steht seitdem unter Bundesaufsicht. Ihr Bestand ist äußerst umfassend.
Als langfristige Lösung wird nun die Sammlung zu Afghanistan in die Universität Basel integriert. Spannend wäre es zu wissen, wie die Sammlung in den letzten Jahren gewachsen ist und die Zukunft mit den Taliban gesehen wird. Denn die Sammlung sollte auch in Afghanistan ausgestellt werden.
So exponiert schon heute die Wanderausstellung mit Titel “Türme des Wissens”, die bis zum heutigen Tag in Afghanistan zirkuliert und gemäß der Universität Basel dem kriegsversehrten Land ein Stück nationale Identität verleiht.
Beitrag vom Schweizer Fernsehen
Gespannt erwarten wir, wie die Sammlung zu Afghanistan der Öffentlichkeit am neu erschlossenen Ort zugänglich gemacht wird. Ideal ist sie ja, um eine Beschäftigung mit Afghanistan anzuregen.
Dazu folgendes Statement von Paul Bucherer
Vielen Dank für Ihr Interesse an Afghanistan und an unserer Schenkung an die Universität Basel. In einem Punkt muss ich Sie enttäuschen: es wird vermutlich nie eine Ausstellung – und erst recht nicht in Afghanistan – geben, denn das Material der Bibliotheca Afghanica sind keine antiken Skulpturen oder andere materiell attraktiven Schätze, sondern rund 300 Laufmeter Bücher und Dokumente, Landkarten und zahllose Bilder.
Eine Auswahl von historischen Fotos können Sie allerdings auf unserer Website www.phototheca-afghanica.ch ansehen. Dort sind auch die «Türme des Wissens» frei zugänglich.
Bis Afghanistan wieder für einen nennenswerten Tourismus zugänglich und attraktiv wird, werden voraussichtlich noch Jahrzehnte vergehen. Auch entspricht dies gar nicht dem Wunsch der gegenwärtig Herrschenden.