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Tourismus nur mit gutem Testament

Jährlich reisen circa 5000 Touristen nach Afghanistan. Speziell «Tik Tok-er», welche besagte Plattform als Geschäftsmodell entdecken und Reisende anlocken möchten. Doch lauern hier Gefahren, wie der beiliegende Artikel in der FAZ zeigt. Der darin geschilderte Angriff erfolgte nicht in einer entlegenen Bergregion, sondern sogar 180 Kilometer von Kabul, in einer beliebten Reisedestination, entfernt:

FAZ: Touristen wird Testament empfohlen

Angriffe und Entführungen zeigen sich hier immer noch als Teil der Kultur. Noch einige Zeit wird es erfordern, bis sich die Lage stabilisiert, und sich die Wertschätzung von Menschen etabliert. Meiner Meinung nach ist Afghanistan davon weit entfernt. Ein Identifikator dafür ist die hohe Anzahl an Flüchtlingen aus dem Land. 

Zwar wurde durch die Taliban eine Art Stabilisierung erreicht – doch um welchen Preis? Frauen haben all ihre Rechte verloren. Afghanistan ist ins Mittelalter zurückgefallen. Betrachte ich einige Länder ringsum, so ist ersichtlich, dass der Weg Saudi-Arabiens in Richtung Moderne zielt und als zuverlässig gilt. 

In Pakistan finden sich verhältnismäßig ruhige Regionen. Dort sollte allerdings nicht ohne Expertise gereist werden. Wir pflegen die Webseite zu Afghanistan gern weiterhin. Denn der Reisemarkt gewährt immer Chancen, um Frieden und Menschlichkeit zu fördern. 

Gespräch mit einem Migranten

Pizzadienst, Arbeit für Migranten?

Migranten aus Afghanistan müssen arbeiten! Baldmöglichst! Ein junger Mann, der vor neun Jahren nach Deutschland kam und Asyl erhielt, war froh, als er endlich arbeiten durfte. Erst schuftete er als Bauarbeiter, und schliesslich eröffnete er einen Take-Away. Auch seine Familie ist nun im Rahmen des Familiennachzugs hier. 

Deutschland lernte, dass dies sein muss. Doch lässt sich alles nur schwierig gestalten. Denn die jungen Leute benötigen Förderung. Dem besagten jungen Mann bleibt nichts von seiner Arbeit übrig, er vermag nur, für Miete, Strom und Lebensmittel seines Ladens zu zahlen. Doch immerhin geht er einer Tätigkeit nach, und seine Familie hilft mit. 

Seine Worte: «In Afghanistan habe ich keine Chance, schlechte Regierung.» Vor 50 Jahren erblühte das Land. Die Menschen lebten zufrieden, Afghanistan war ein beliebtes Reiseland. Doch dann wurde es zum Spielball der Sowjetunion und der USA. Die Amis kurbelten zwar mit ihrem Krieg etwas wirtschaftliche Entwicklung an. *Doch mit ihrem Verbrechen stärkten sie die Taliban. 

Er will nicht zurück, was will er dort? Er möchte sich und seiner Familie eine Zukunft in Deutschland ermöglichen. Die meisten Migranten richten sich auf Bürgergeld ein. Denn eine Aussicht auf eine gute Arbeitsstelle bleibt für den Großteil unerreichbar. Zunehmende Konkurrenz, abnehmende Kaufkraft belasten den afghanischen Unternehmer in Deutschland. Rückkehr nach Afghanistan? Für seine Töchter wäre Afghanistan die Hölle. Frauen dürfen dort heute nicht mal mehr allein das Haus verlassen. 

An und für sich wäre die islamische Religion im Kern menschlich. Doch einen Staat mit Rezepten aus einer Zeit von vor 1400 Jahren zu lenken, ist einfach Blödsinn. Gemeinsam trinken wir Tee, und ich zeige ihm meine Webseite zu Afghanistan. 

Afghanistan ist ein wunderschönes Land mit vielen gastfreundlichen Menschen. Doch wie dort Sicherheit garantieren, wenn dessen Bewohner vom Hunger bedroht sind? Statt in genügend Arbeitsstellen, investiert Deutschland in den Krieg. Das Geld scheint für letzteres meines Erachtens immer zu reichen. Besser wäre es, die Bildung zu stärken.

Frieden zu schaffen ohne Waffen, wie vermögen wir das? Wie können wir dafür sorgen, dass die Regierung in Afghanistan andere Perspektiven bietet? Ich weiß es nicht. Lediglich einen Beitrag für mehr Frieden leisten können wir, indem wir ihn in unserem Umfeld vorleben. Wir beide stimmen im selben Punkt miteinander überein; «die» Amerikaner hätten niemals kommen dürfen.

Hierzu ein Lied von mir:

Ich habe diesem Mann Google erklärt, dort vor allem wie er Rezensionen bearbeitet. Er sollte Deutsch lernen. Seinen Eintrag möchte er optimieren. Ferner erwarten Kunden Rabatte und drohen bald mit schlechten Bewertungen. Was für eine Gesellschaft macht uns aus?

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*Kriegsverbrechen einer amerikanischen Kampftruppe in Afghanistan:
Im September 2009 bombardierten zwei amerikanische Kampfflugzeuge eine Menschenmenge sowie zwei Tanklastzüge auf einer Sandbank des Kundus-Flusses (Afghanistan). Darunter wurden über 100 Zivilisten getötet und verletzt. Das ECCHR unterstützte die EGMR-Beschwerde eines Afghanen, der bei dem Bombardement zwei Söhne verlor.

Kursiv Geschriebenes widerspiegelt immer unsere persönlichen Ansichten, bzw. jene meines afghanischen Interview-Partners sowie meine.

Frauenrechte und Tourismus?

Frauen Afghanistan, eine zeigt ihr Gesicht

Zählen Frauenrechte nicht, ist dann ein Land noch ein lohnenswertes Reiseziel? Oder sollten wir allen Frauen aus solchen Ländern Asyl gewähren? Ein solches Recht würde unsere Sozialwerke zu stark beanspruchen, und es ist fraglich, ob sich dadurch auf längere Sicht hin wirklich etwas Wesentliches ändert. Denn wir beabsichtigen, den Familiennachzug von Geflüchteten zu erlauben. Ängste kursieren auch, dass sich dadurch zu viele patriarchische Strukturen in Teile unserer Gesellschaft einschleichen würde. Jeder würde sich davor hüten, dass hier wieder wie zu früheren Zeiten ein Patriarchat Einzug hält.

In Afghanistan werden Frauen als eine Art Gebärmaschinen gesehen. Sie verfügen kaum über Rechte, ausser über das Recht zu leben und sich um die Familie zu kümmern. Arbeiten, ist in Zeiten der Taliban-Machthaber verboten, sowie Verhütung, Studium und Ausgang.

Die letzte Bastion als Kosmetikerinnen für Frauen zu arbeiten, beispielsweise im Metier «Naildesign», seit kurzem verboten. «Und wir klopfen hier noch mit Tourismus an?» Dies bejahen wir, sobald die Sicherheit aller Reisegäste garantiert ist. Wir wünschen uns dann Frauen guten Mutes zu beraten, die nach Afghanistan reisen möchten, sich ausreichend vorbereiten möchten und nicht ängstlich sind. 

«Wie wird es mit Afghanistan weitergehen? Was vermag Tourismus zu verändern? Werden die Taliban den Frauen Rechte zugestehen?»

Hierzu ein Beitrag von Amnesty International;

Amnesty – Frauenbehandlung in Afghanistan, Verbrechen gegen die Menschlichkeit

Machtübernahme dank Hollywoodgate 

Soldat der Taliban mit Gewehr

Nach dem Rückzug der Amerikaner können die Taliban deren Waffen übernehmen. Denn aufgrund dieses Rückzugs liefert nun eine Basis namens Hollywood Gate Grundlagen für ihre Machtübernahme. Folglich bis an die Zähne bewaffnet betreten die Taliban das Terrain.

Aufrüttelnd zeigt der Film, wie rasant es die Taliban geschafft hatten, die Macht zu übernehmen. Daraufhin haben die Taliban während ihrer Besatzung weiterhin bestehen können und scheinen von verhältnismässig vielen Afghanen akzeptiert zu werden. Dies offensichtlich auch anhand der Tatsache, dass sich durch die Geschehnisse bedingt, eine Art Stabilität ergab.

Dies eine Interpretation von mir:
Vermutlich vermittelt diese eigentümliche Stabilität einem nicht zu unterschätzenden Teil der Bevölkerung in dessen Not ein Gefühl von Sicherheit und Halt.

Ibrahim Nash’at`s Finesse:
Durch eingebettetes Filmemachen zeigt Ibrahim Nash’at die Schaltzentrale der Taliban und ihre Entwicklung zum mächtigen Militärregime.

Nach einem Berichterstatter des ZFF:
“Eine solche Antipropaganda hat man in dieser Form noch nicht sehen können.”

Auch dieser Film am ZFF legt eine Sicht auf die jüngsten Ereignisse in Afghanistan offen.
Wie die Zukunft der Touristik in Afghanistan aussehen wird, ist uns ziemlich unklar. Doch jeder Beitrag zu Afghanistan kann ein Schritt auf dem Weg zum Frieden hin bedeuten. 

NZZ Newsletter nährt Hoffnung auf Touristik

Hoffnung auf Frieden

Im Newsletter von der NZZ wird die aktuelle Situation in Afghanistan beschrieben, nach den Leitlinien der Flüchtlingskommission ist Afghanistan ein sicheres Herkunftsland. Die Taliban haben eine Generalamnestie erlassen. Diese wird eingehalten, politische Verfolgungen lassen sich nicht belegen.

Die Situation der Frauen ist gemäss der NZZ (wie auch laut allen seriösen Medien) extrem unbefriedigend: Ein gesellschaftliches Problem stelle diese dar, und die Ansichten der Taliban dazu seien demnach von anderen afghanischen Bevölkerungsgruppen kaum zu kippen.

Tatsache immerhin ist, Afghanistan ist stabil. Die Taliban hatten auch vor ihrer letzten Einnahme im August 2021, also auf ihre anderen Einnahmen hin immer Stabilität hergestellt; und insgesamt wünscht sich die Bevölkerung vor allem Stabilität. Wer den Newsletter liest, dürfte davon ausgehen, dass in Afghanistan sicherer Fremdenverkehr möglich ist. Nun suchen wir noch Erfahrungsberichte und Belege dafür.

Auch die schweizerische Flüchtlingshilfe verfasste einen Bericht zur Situation in Afghanistan; hier befindet sich der Link dazu.

Schweizer Sammlung zu Afghanistan zieht zur Universität Basel

Basel, Ort einer Sammlung zu Afghanistan

In Basel haben Paul und Veronika Bucherer-Dietschi ihre private Sammlung gegründet. Seit 1971 brachten sie viele Eindrücke und Materialien aus Reisen nach Afghanistan, dem einst offenen Land mit. Schon immer beeinflusste die Seidenstrasse dessen Geschichte. 

Zu Beginn auf Natur, Kultur und Geschichte spezialisiert, dokumentierten Paul und Veronika Bucherer-Dietschi später ab 1979 Informationen zum Einmarsch der Sowjetunion und den Widerstand der Bevölkerung.

Seit 1975 war die Sammlung der Öffentlichkeit zugänglich gemacht, acht Jahre später gestaltete sie sich zu einer Stiftung um und steht seitdem unter Bundesaufsicht. Ihr Bestand ist äußerst umfassend.

Als langfristige Lösung wird nun die Sammlung zu Afghanistan in die Universität Basel integriert. Spannend wäre es zu wissen, wie die Sammlung in den letzten Jahren gewachsen ist und die Zukunft mit den Taliban gesehen wird. Denn die Sammlung sollte auch in Afghanistan ausgestellt werden.

So exponiert schon heute die Wanderausstellung mit Titel “Türme des Wissens”, die bis zum heutigen Tag in Afghanistan zirkuliert und gemäß der Universität Basel dem kriegsversehrten Land ein Stück nationale Identität verleiht.

Beitrag vom Schweizer Fernsehen

Gespannt erwarten wir, wie die Sammlung zu Afghanistan der Öffentlichkeit am neu erschlossenen Ort zugänglich gemacht wird. Ideal ist sie ja, um eine Beschäftigung mit Afghanistan anzuregen.

Dazu folgendes Statement von Paul Bucherer

Vielen Dank für Ihr Interesse an Afghanistan und an unserer Schenkung an die Universität Basel. In einem Punkt muss ich Sie enttäuschen: es wird vermutlich nie eine Ausstellung – und erst recht nicht in Afghanistan – geben, denn das Material der Bibliotheca Afghanica sind keine antiken Skulpturen oder andere materiell attraktiven Schätze, sondern rund 300 Laufmeter Bücher und Dokumente, Landkarten und zahllose Bilder.

Eine Auswahl von historischen Fotos können Sie allerdings auf unserer Website www.phototheca-afghanica.ch ansehen. Dort sind auch die «Türme des Wissens» frei zugänglich.

Bis Afghanistan wieder für einen nennenswerten Tourismus zugänglich und attraktiv wird, werden voraussichtlich noch Jahrzehnte vergehen. Auch entspricht dies gar nicht dem Wunsch der gegenwärtig Herrschenden.

Kleine Geschichte Afghanistans

Conrad Schetter nennt sein Buch bescheiden «Kleine Geschichte Afghanistans». Das Buch, herausgegeben vom Beck Verlag ist klein und handlich. Der Inhalt ist packend geschrieben. Jeder, der mehr zu Afghanistan wissen will, ist mit dem Buch gut bedient.

Im Vorwort widmet sich der Autor den Mythos von Afghanistan und den Beziehungen mit Deutschland. Das erste Kapitel gibt einen Einblick in Natur, Kultur, den Sprachen und den Ethnien. Kapitel 2 – 14 erläutert chronologisch die Geschichte von Afghanistan oder vielmehr dem Raum, welcher heute Afghanistan umfasst.

Das Standardwerk für alle, die wissen wollen, warum Afghanistan auch heute nicht zur Ruhe kommt.

Denn eigentlich ist Afghanistan das Gebiet gewesen, welches weder von Persern oder Russen noch von den Engländern beherrscht werden konnte. Das wichtigste Volk sind die Paschtunen und heute dominieren die Paschtunen die Taliban. Somit können immer Konflikte ausbrechen.

Das Land ist sehr von Entwicklungsgeldern abhängig, die Frauen haben wenig Rechte, Emigration schwächt das Land, weil die guten Leute gehen und stärkt das Land durch deren Transfers in die Heimat. Dennoch sollten wir an die Zukunft von Afghanistan glauben.

Kleine Geschichte Afghanistans von Conrad Schetter, erschienen im Verlag Beck, München
ISBN 978 3 406 78487 3, Taschenbuch, 174 Seiten

My sunny Maad

Als sich die junge Tschechin Helena in den Afghanen Nazir verliebt, lässt sie ihre Heimat hinter sich, um ihn zu heiraten. Von nun an lebt sie in Afghanistan nach dem Sturz des Taliban-Regimes und nennt sich Herra, die blonden Haare werden von einem Kopftuch bedeckt. 

Gemeinsam mit Nazirs Familie lebt sie in einem Haus in Kabul. Hier wohnen nun der weise und sympathische Grossvater, die Schwiegermutter, die Schwägerin und deren gewalttätiger Mann mit ihren vier Kindern. Bald wird Herra klar, dass ihre Rolle als Frau in der afghanischen Gesellschaft sehr viel eingeschränkter ist, als sie sich das vorgestellt hatte. 

Die Tatsache, dass sie nicht schwanger wird, belastet ihre Ehe ebenfalls. Doch dann adoptieren Herra und Nazir den auf der Strasse lebenden Waisenjungen Maad, der das Familienleben auf den Kopf stellt. Gemeinsam lernen Herra und Maad, sich Gehör zu verschaffen und sich für sich und andere einzusetzen. 

Michaela Pavlátová erzählt eine bewegende, lehrreiche und zugängliche Geschichte, ohne übertriebenes Drama. Die Ereignisse werden aus der Perspektive von Maad und Herra erzählt. 

Ich hätte gerne den Kurzfilm am Fantoche gesehen. Er hinterfragt die Situation in Afghanistan. Jetzt herrscht die Taliban wieder. Wie entwickelt sich die Gesellschaft dort. Michaela Pavlátovás hatte bereits eine Oscar-Nominierung, einen Goldenen Bären in Berlin und einen Cristal in Annecy ein. Von daher freuen wir uns auf weitere kritische Filme von Michaela Pavlátová.

Selbst suche ich nach Ideen für den Tourismus. Jeder kulturelle Beitrag ist eine Orientierung. 

Exilkonsulat in Genf

In Genf befinden sich viele ausländische Missionen, auch die von Afghanistan. Sie wirkt zugleich als Botschaft in der Schweiz. Nur erkennen die dortigen Diplomaten die Taliban nicht. Begründung, die Taliban vertritt nur die Paschtunen, Afghanistan ist ein Vielvölkerstaat und das Land wurde einfach gekrallt.

Wir hatten über Tourismus gesprochen, wegen der Gefahren von Entführung ist von Reisen strengstens abzuraten. Es gibt fünf grössere Städte, dort gibt es Hotels und Restaurants, die annehmbar sind.

Bei unserem Besuch haben wir vorgeschlagen, die touristischen Inhalte zu verbessern. Beispielsweise mit einem Verzeichnis zu Hotels, Restaurants und Sehenswürdigkeiten.

Die touristische Webseite zu Afghanistan soll ein Mosaik der Hoffnung für Frieden und Stabilität im Land. Wir hoffen, dass sich alle Afghanen dafür einsetzen, auch die Taliban.

Westen aus afghanischer Sicht

Der Artikel in der Republik zeigt auf, wie Afghanen den Westen und die Zukunft unter der Taliban sehen. Afghanistan ist nicht mehr das gleiche Land, wie vor 20 Jahren und so glorreich, wie dargestellt ist für viele Afghanen die Zeit unter der Besatzung nicht gewesen.

Aus den Westen kommen viele fortschrittliche Gedanken, wie die Menschenrechte oder individuelle Freiheiten. Die Gesellschaft funktioniert in Afghanistan anders. Der Artikel in der Republik strahlt dennoch Optimismus für die Zukunft aus.

Afghanische Perspektive vom Westen